Bühne
 
       
Claudia Häne        Über mich und die Flausen
                      

Flausen im Kopf

Flausen sind luftige Gebilde die auch unnütz sein können. Flausen können lustige Ideen sein, manch einer findet sie dumm, Spinnereien halt. Aber Spinnereien sind oft die Basis für kreative Ideen, die sich zu etwas Bedeutungsvollen weiterentwickeln können. Jede Flause kann einzigartig sein. Lass sie frei wenn sie nicht für andere gefährlich werden kann. Es hängt viel davon ab, wer die Flause beurteilt, denn alles ist eine Frage der Betrachtungsweise.
Das Spielen mit Worten, ihrem Klang, mit und ohne Sinn, die Verwendung von Begriffen, die langsam in Vergessenheit geraten, finde ich schon immer vergnüglich.

Über mich

Mit vielen Flausen im Kopf bin ich in München aufgewachsen. Mit mal mehr und mal weniger Flausen gehe ich mit der Devise durch das Leben: Mal schauen was passiert, ich mach das Beste draus (oder wie die Münchner sagen: Schaungma moi, na säng mas scho.). Ich bin glücklich verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. Familie und Freundschaften sind mir besonders wichtig. Das Aufwachsen meiner Kinder mitzuerleben hat mir so viel Freude bereitet, dass ich mich beruflich umorientiert habe. Seit zwanzig Jahren arbeite ich mit Kindern verschiedener Altersstufen. Voll Staunen und Bewunderung erlebe ich dabei immer wieder, wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln und dabei mit Neugier und Offenheit die Welt für sich entdecken.
Als Kind habe ich lange Zeit nicht gerne gelesen. Spielen mit Freunden war mir wichtiger. Erst als mir von Freunden Romane der Autorin Enid Blyton empfohlen wurden, ließ ich mich vom Lesevergnügen der anderen Kinder anstecken. In den Büchern ging  es immer um Abenteuer und Geheimnisse, die von Kindern gelöst wurden. Diese Abenteuergeschichten haben uns inspiriert, viele Nachmittage damit zu verbringen, selbst auf Geheimnissuche zu gehen. Bei unserer „Detektivarbeit“ waren wir sehr phantasievoll und hielten nichts für unmöglich.

Fehlerkultur

Manche Fehler im Leben müssen gemacht werden. Sie dienen dazu herauszufinden, wie etwas nicht funktioniert. Solche Fehler sind wichtig, denn durch sie kann sich ein Mensch weiterentwickeln und sogar Erfindungen machen.
Rechtschreibfehler sind ärgerlich, sie werden nicht mit Absicht gemacht. Leider beeinflussen sie häufig die Deutschnote, aber man kann lernen damit umzugehen.
Auch mir passiert es immer wieder, dass sich Fehler in meine Texte einschleichen. Früher habe ich aus Angst vor Fehlern gar nicht gerne Aufsätze geschrieben, obwohl ich eigentlich gerne Geschichten erzählt hätte.
Angst verhindert das Lernen, deshalb mein Appell an alle Deutschlehrer:
Bitte korrigiert die Aufsätze nach Inhalt und Erzählkunst, Rechtschreibfehler darin sollten allenfalls mit grünem Stift korrigiert werden, aber nicht die Note beeinflussen. Um Rechtschreibung zu üben gibt es Diktate und andere Textübungen, die sollten dann auch nach Fehlern beurteilt werden.
Für mich ist entscheidend was ein Mensch zu sagen hat, nicht so sehr wie er sich ausdrückt.
„Na und? Ich kann was Anderes“ gilt in diesem Sinne auch für mich.
Wer Fehler entdeckt, kann sich freuen, dass er die Rechtschreibung gut beherrscht.

Claudia Häne